Fachwissen aus der Praxis, nicht aus Lehrbüchern
Warum die meisten Prognosen scheitern
Nach unserer Erfahrung liegt das Problem selten an mangelnden Daten oder fehlenden
Tools. Vielmehr werden oft unrealistische Annahmen getroffen oder historische Muster
blind in die Zukunft projiziert. Ein Unternehmen im Handel hatte beispielsweise
jahrelang mit einem Modell gearbeitet, das saisonale Schwankungen komplett ignorierte –
logischerweise waren die Abweichungen massiv.
Der Schlüssel liegt darin, die Grenzen jedes Modells zu kennen. Wir arbeiten häufig
mit vereinfachten Ansätzen, die dafür robust und nachvollziehbar sind.
Tipp: Eine Prognose, die das Team nicht versteht, wird auch nicht genutzt.
Transparenz schlägt Komplexität.
Datenqualität vor Modellkomplexität
Wir haben schon Teams erlebt, die mit ausgefeilten statistischen Methoden arbeiteten
– aber die Eingangsdaten waren fehlerhaft. Das Ergebnis war entsprechend nutzlos. Bevor
man sich mit Machine Learning oder ähnlichen Techniken beschäftigt, sollten die
Grundlagen stimmen: Sind die Daten vollständig? Gibt es systematische Fehler? Werden
relevante Einflussfaktoren erfasst?
In unseren Kursen verbringen Teilnehmer oft die ersten vier Wochen damit, ihre
Datenbasis zu verstehen und aufzubereiten. Das klingt unspektakulär, zahlt sich aber
definitiv aus.
Flexible Planungsansätze für volatile Märkte
Starre Jahresbudgets funktionieren 2025 kaum noch. Die Unternehmen, mit denen wir
arbeiten, setzen zunehmend auf rollende Forecasts – also kontinuierliche
Aktualisierungen statt einmaliger Jahresplanung. Das erfordert andere Prozesse und auch
eine andere Denkweise im Controlling.
Besonders in Branchen mit hoher Volatilität – etwa im Energiesektor oder bei
Rohstoffhandel – haben sich Szenariomodelle bewährt, die verschiedene
Marktentwicklungen parallel abbilden. So lassen sich Entscheidungen schneller anpassen,
wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.